Schweiz, Deutschland 2015, 84 Min.
Regie: Florian Hoffmann
Kamera: Katharina Diessner, Matilda Mester
Schnitt: Sven Kulik
Das erste Bild stammt aus einem anderen Film: Ein Mädchen, das Bein von einer Schusswunde versehrt, windet sich weinend im Schmerz, ihr Blick schweift umher, geht ins Leere. Florian Hoffmann, der an diesem vorhergehenden Film – Carte Blanche seiner Mutter Heidi Specogna mitgearbeitet hatte, greift diesen Blick auf. Arlette reist von der zentralafrikanischen Republik nach Deutschland, wo ihr eine Familie, die sie im Kino gesehen hat, eine Behandlung ihrer zehn Jahre alten Verletzung ermöglicht.
Hoffmann begleitet ihre Reise, Arlette fügt ihren eigenen Blick hinzu, mit einer Polaroid Kamera, die Hoffmann ihr gegeben hat. Untersuchungen, Operationen, Rehabilitation, schwierige Kommunikation in der fremden Umgebung, schwierige Kommunikation mit den fernen, zu Hause Gebliebenen über Skype, und die Sprachen, die ein Körper spricht. Was als Reisetagebuch beginnt, wird zu einer intimen Studie über den Umgang mit dem Schmerz, solchem der mit medizinischen Verfahren behandelt werden kann, und solchem der sich dem entzieht. Dann kommt der Krieg zurück und Arlette beschließt, die Reise nach Hause anzutreten. „Mut ist ein Muskel,“ sagt Arlette.
□ Fr., 2.9., 20.00 fsk Kino (mit Gast)
□ Sa., 3.9. 18.00 Sputnik Kino (mit Gast)