US CN 2021 87‘ OmU R,B,K,S: Shengze Zhu add. K: Zhengfan Yang
Eine Meditation über Verlust und den Fortgang der Zeit an den Ufern des Jangtse-Flusses. In ruhigen, ausdauernden Einstellungen erzählt die chinesische Regisseurin Shengze Zhu subtil von den Verheerungen, die die Pandemie in der chinesischen Großstadt Wuhan hinterlassen hat.
Ins Bild setzt sie dabei zumeist den Fluss, der die Stadt durchteilt und der den Rhythmus ihres Films bestimmt. An dessen Ufer sind mal die Massen zu sehen, dann wieder wird die Landschaft menschenleer und die Abwesenheit erzählt von dem, was hier geschah. Mit dem Betrachten der Fließbewegungen entsteht so langsam ein Sog, der die Gedanken mit sich nimmt. Pointiert durch Briefe über die Schicksale von Menschen, über Abschied, Distanz und den Tod von Angehörigen, entspringt aus den Fluten des Jangtse eine kraftvolle Elegie über Wandel und Vergänglichkeit. Dabei scheint in den Worten, die an die Verstorbenen gerichtet sind, auch immer wieder die Erinnerung auf an andere Zeiten, und der Film wird zugleich zu einer Reflexion über die Veränderungen, die China in den vergangenen Jahrzehnten durchlaufen hat. So verliert man sich in den Bewegungen der Schiffe, dem Aufscheinen des Lichts und dem Lauf des Wassers, um dann wieder aufzutauchen und die Welt anders zu betrachten.
→ Der Film wurde auf der letztjährigen Berlinale mit dem „Caligari Filmpreis“ für einen herausragenden Film im „Internationalen Forum des Jungen Films“ geehrt.
So. 11.9. 18:00 fsk-Kino am Oranienplatz
Mo. 12.9. 18:00 Klick Kino
→ Video-Filmgespräch mit Shengze Zhu
nach den Vorstellungen