Filme 2015

  • Am Kölnberg

    Deutschland 2014, 89 Min., deutsch
    Regie: Robin Humboldt, Laurentia Genske, Kamera: Johannes Waltermann u.a., Schnitt: Carina Mergens

    „Guten Morgen ihr Wixer“ brüllt eine vom fröhlich Balkon, die sich selbst Junkyhure nennt, die andere sagt: „Jugendwahn hab ich keinen, aber der Verfall, der stört mich“. Dass sie hier ihren Lebensabend verbringt, weiß sie. Einer erklärt, welchen Leuten man halt aus dem Weg gehen muss, und will bald endlich aufhören zu trinken, und eine andere besorgt sich Gemüse auf den umliegenden Feldern und strickt an ihrer Emigration nach Jamaika.

  • Coming of age

    Südafrika, Deutschland 2015, 63 Min., OmU
    Regie: Teboho Edkins, Kamera: Samuel Lahu, Schnitt: Rune Schweitzer

    Eine Freundschaft seit Kindheitstagen verbindet Lefa und Senate. Als sich für Senate die Chance auftut, eine bessere Schule in der Stadt zu besuchen, bedeutet das auch eine Belastungsprobe für ihre Beziehung. Mosaku ist es gewohnt, mit seinem Bruder Retabile über lange Monate die Schafe zu hüten. Retabile steht nun aber an der traditionellen Schwelle zur erwachsenen Männlichkeit, der auch eine Art Abschied von der gemeinsamen Kindheit bedeutet.

  • Die Unsichtbaren

    Deutschland 2014, 78 Min., dt., engl., arab., franz., swahili mit dt. UT
    Regie: Benjamin Kahlmeyer, Kamera: Stefan Neuberger, Schnitt: Sabine Herpich

    Eine Ankunft in Deutschland: Gänge vorbei an Wachposten, Kontrollen, Belehrungen und Einweisungen. Das Vermessen der Körper, Identifizierung über Fingerabdrücke, Kategorisierungen nach der Maßgabe behördlicher Handlungsmöglichkeiten. Befragungen, Ausleuchtungen und Überprüfungen von Lebensgeschichten, Sortierung legitimer und illegitimer Gründe, ein Leben in der BRD zu suchen.

  • Familie Haben

    Deutschland 2015, 137 Min., deutsch
    Regie, Kamera: Jonas Rothlaender, Schnitt: Dietmar Kraus

    Nach jahrzehntelangem Schweigen trifft der Regisseur, Jonas Rothlaender, seinen Großvater Günther, der im Laufe seines Lebens mehrere Millionen in riskanten Börsenspekulationen veruntreut hat. Günther lebt 90-jährig, schwer krank und völlig verarmt in einem Altersheim.

  • Flotel Europa

    Dänemark / Serbien 2015, 70 Min, Omengl.U
    Regie: Vladimir Tomic, Schnitt: Srdjan Keca

    In Kopenhagen wurde das Schiff „Flotel Europa“ Anfang der 1990-er Jahre zu einem Flüchtlingslager umgewandelt. Der Filmemacher Vladimir Tomic wurde damals als Kind mit seiner Familie und etwa eintausend anderen Menschen aus Ex-Jugoslawien dort untergebracht. Der Film besteht aus Videoaufnahmen, die zu dieser Zeit entstanden, und an die Zurückgebliebenen in die Heimat geschickt wurden.

  • I Want to See the Manager

    Deutschland, Italien 2014, 93 Min., OmU
    Regie: Hannes Lang, Kamera: Thilo Schmidt, Schnitt Stefan Stabenow

    Nach einem Blick auf diesen Planeten, stellt sich William S. Burroughs in einem Zitat vor, das dem Film voran steht, würden außerirdische Besucher verlangen: „I want to see the manager.“ Der Film betrachtet die Welt globalisierter Ökonomie mit der Verwunderung extraterrestrischer Anthropologen, ohne sich in seiner Suche nach Erkenntnis auf die Anrufung einer durchgreifungsfähigen Autorität zu verlassen.

  • Macht ohne Kontrolle – Die Troika

    Deutschland 2015, 90 Min. Regie: Arpad Bondy, Harald Schumann, Kamera: Axel Schneppat, Schnitt: Arpad Bondy

    Die Vorführung ist eine Sonder-Solidaritätsveranstaltung. Die Einnahmen möchten wir dem Verein „Förder- und Freundeskreis Elliniko e.V.“ spenden, der eine Krankenstation in Athen unterstützt.

    Mit einer Einführung von Pascal Beucker, Journalist und Publizist

    Wir danken den beiden Regisseuren Arpad Bondy und Harald Schumann, der Edition Salzgeber, Pascal Beucker und unserem Medienpartner Jungle World für ihre Unterstützung.

    Harald Schumann und Arpad Bondy reisen nach Griechenland, Spanien, Portugal, Irland und Zypern und fragen nach den bisherigen Wirkungen und Auswirkungen der von den drei Institutionen EZB, IWF und Europäischen Kommission diktierten Sparprogrammen.

  • Pfarrer

    Deutschland 2014, 90 Min., deutsch
    Regie: Chris Wright, Stefan Kolbe, Kamera: Stefan Kolbe, Schnitt: Chris Wright

    Gibt es Bilder der Transzendenz? Im evangelischen Predigerseminar der Lutherstadt Wittenberg übt sich eine Gruppe von jungen Menschen um die Dreißig darin ein, den Schritt von der theologischen Theorie in die pastorale Praxis zu gehen.

  • Private Revolutions

    Österreich 2014, 98 Min., arabisch, englisch mit dt. UT
    Regie: Alexandra Schneider, Kamera: Sandra Merseburger, Alexandra Schneider, Schnitt:
    Alexandra Löwy

    Vier Frauen in Kairo: May hat eine ansehnliche Karriere als Bankerin hingeschmissen, um sich für eine kulturelle Renaissance ihrer Heimat Nubien einzusetzen. Amani betreibt einen Radiosender für Frauen und hat einen Verlag, der so wie das Radio versucht, Frauen eine Stimme zu geben, für die es in der ägyptischen Gesellschaft lange Zeit kein Medium gab. Fatema zieht drei Kinder groß, macht einen Master in Politikwissenschaft und glüht für die Sache der Muslimbruderschaft, wo sie aktiv engagiert ist. Sharbat stand Tag für Tag auf dem Tahrir Platz, im Protest gegen das Militär, das früher ihr Arbeitgeber war.

  • Ricardo Bär

    Argentinien, Deutschland 2013, 93 Min., Omengl.U
    Regie: Gerardo Naumann, Nele Wohlatz, Kamera: Lucas Gaynor, Schnitt: Felipe Guerrero

    Ein junger Mann Anfang zwanzig, der in seiner engmaschigen Baptisten-Gemeinde Prediger werden möchte, lebt in einer entlegenen Ecke Argentiniens, wo die Leute eine Mischung aus Spanisch und Brasilianisch sprechen. Die Filmemacher begegnen dem Titelheld an einer Tankstelle und finden einen Protagonisten.

  • Ruhr Record

    Deutschland 2014, 45 Min., deutsch
    Regie, Kamera: Rainer Komers, Schnitt: Bert Schmidt
    dazu: B 224
    Deutschland 1999, 23 Min., deutsch
    Regie, Kamera: Rainer Komers, Schnitt Bert Schmidt
    & Seseke classic
    Deutschland 2010, 5 Min., deutsch
    Regie, Kamera: Rainer Komers, Schnitt: Florian Pawliczek

    RUHR RECORD reiht Förderbänder, die Familien auf Sommerrodeln den Hang hinaufziehen an Förderbänder, die Kohle aus der Tiefe transportiert. Eröffnung von Einkaufszentren an die Schließung von Zechen. Zeigt Blindenschach und Fotoshootings, liest die Schrift an den Wänden und befragt die Arbeit nach dem Bild, das sie gibt.

  • Ruina

    Deutschland 2014, 73 Min., OmU
    Regie, Schnitt: Markus Lenz, Kamera: Markus Lenz, Leonardo Acevedo

    Im Zentrum von Caracas steht das Centro Financiero Confinanzas, als Bankenzentrum geplant, 200 Meter hoch, und nur zum Teil fertiggestellt. Hinterlassenschaft der venezoelanischen Bankenkrise von 1993/94: eine Investitionsruine.

  • Rules of the Game

    Frankreich 2014, 106 Min., französisch mit engl. UT
    Regisseur: Claudine Bories, Patrice Chagnard, Kamera: Patrice Chagnard, Schnitt: Stéphanie
    Goldschmidt

    Im französischen Lille, wo bruchlose Arbeitsbiographien rarer geworden sind, als es ohne hin schon die Norm ist, versucht eine Personalagentur junge Arbeitssuchende auf die Anforderungen der modernen Arbeitswelt zu trainieren.

  • Souvenir

    Deutschland 2014, 85 Min., deutsch
    Regie: André Siegers, Kamera: Tanja Häring, Alfred D., Schnitt: David Siegers, Ute Adamczewski

    Am Anfang erzählt der Film von einem Gang auf’s Eis und dem Verschwinden seines Protagonisten. Alfred D. arbeitet für die Friedrich-Ebert-Stiftung in einer ambivalenten Mission als Verbreiter von Demokratie mit häufig wechselndem Wohnsitz und stetig auf Reisen um die Welt.

  • Städtebewohner

    Deutschland 2014, 87 Min., mexikanisches Spanisch mit dt. Untertiteln
    Regie: Thomas Heise, Kamera: Robert Nickolaus, Schnitt: Mike Gürgen, Mitarbeit: Christian Haardt

    Thomas Heises Film „spielt“ in einem Jugendgefängnis von Mexico City. Hier leben etwas über zweihundert Gefangene, Straftäter, die als Jugendliche verurteilt wurden und als Erwachsene diesen Ort nach maximal fünf Jahren verlassen werden. Ein Viertel ihres bisherigen Lebens, keiner über dreiundzwanzig.

  • Stop the Pounding Heart

    USA, Belgien, Italien 2013, 100 Min., englische OV
    Regisseur: Roberto Minervini, Kamera: Diego Romero Suarez-Llanos, Schnitt: Marie-Hélène Dozo

    Elf Geschwister, eine Ziegenfarm, irgendwo tief in Texas, die Arbeit am Hof und mit den Tieren, Ziegenkäse verkaufen auf Wochenmärkten, Heimunterricht bei den christlich fundamentalistischen Eltern und die Annäherung an den Jungen von nebenan, der ein Rodeo Star werden soll, ein Weltbild, das alle Wege als vorherbestimmt kennt, und einen Schöpfungsplan, der Frauen das Glück der Unterordnung in Aussicht stellt.

  • Those who go those who stay

    Österreich 2013, 75 Min., OmU
    Regie: Ruth Beckermann, Kamera: Johannes Hammel u.a., Schnitt: Ruth Beckermann, Dieter
    Pichler

    Im Werk der Dokumentaristin ist Ruth Beckermanns neunter Langfilm zugleich ein reflexiver Moment wie ein Schritt ins Freie. Vignetten und Portraits, Geschichten vom Fortgehen, vom Gehen müssen, vom trotzigen Hierbleiben und vom selbstzufriedenen Verharren im Wir-sind-Wir. Neue Begegnungen und am Wegesrand früherer Arbeiten Aufgelesenes.

  • Toto and his sisters

    Rumänien 2014, 93 Min., rumänisch mit engl. UT
    Regie, Kamera: Alexander Nanau, Schnitt: George Cragg, Alexander Nanau, Mircea Olteanu

    Die Kamera registriert, wo Worte schnell versagen: drei Kinder in einer Wohnung ohne fließendes Wasser, am Rand von Bukarest auf sich allein gestellt, Kinder, die in ihren Kleidern auf einer Couch schlafen, während sich der Onkel daneben einen Schuss setzt. Die Schule ist für alle ein schwieriger Ort. Toto ist 10 und hat Freude am Tanzen, Ana ist 17 und rutscht immer mehr in die Welt ihrer Onkel ab, Andreea ist 14 und beginnt zu begreifen, welche Rolle ihr dieses Leben abverlangt.

  • Wenn es blendet, öffne die Augen

    Österreich 2014, 75 Min., russisch mit dt. UT
    Regie: Ivette Löcker, Kamera: Frank Amann, Schnitt: Michael Palm

    In einer winzigen Wohnung in St. Petersburg: Zwei ausgezehrte Körper, gezeichnet von Jahren der Drogen- und Substitutabhängigkeit. Zwei Menschen in zärtlicher Fürsorge und bitterem Zank. Zwei Lebensläufe zwischen Kommunismus und Kapitalismus in Fragmenten erzählt.