Premieres Solitudes

Premieres Solitudes

Eine Schule, in einem Vorort von Paris, den man nicht wirklich schön nennen will. Eine Gruppe Jugendlicher, um die Siebzehn, in wechselnden kleinen Gruppen, zu zweit zu dritt, im Gespräch, randständige Orte, auf Parkbänken und Schulgängen. Momentaufnahmen aus einer Phase der Unbestimmtheit, wo schon viel Vergangenheit auf den Schultern liegt, wo die Zukunft noch offen scheint. Gespräche über Familie und Zukunftsvorstellungen, Beziehungen und Verliebtheiten, Leidenschaften und Einsamkeiten, Schwierigkeiten aller Art.
Das feinfühlige Genie in Claire Simons Anordnung besteht in diesem zärtlichen Film darin, die Jugendlichen nicht einfach zu befragen, sondern Räume zu schaffen, in denen deren eigenen Wege, Dinge zur Sprache zu bringen und einander ein Gegenüber zu sein, sichtbar werden. Kein leichter Ort, und keine leichte Zeit um Zuversicht zu verspüren, und doch ist, in der Gemeinsamkeit, ein Schimmer von Möglichkeiten. „Ich weiß, wer ich sein will“, sagt ein Mädchen einmal, „Aber ich weiß nicht, wer ich sein werde.“

F 2018, 100 Min., frz OmU
Regie, Kamera: Claire Simon
Schnitt: Lea Masson, Luc Forveille

□ Fr., 31.8., 20.00 fsk Kino
□ So., 2.9., 13:30 Sputnik Kino